15. Dezember 2023 | von Lisa Fopp, Lehrperson Schulhaus Fahrweid

Schweizer Erzählnacht: Viva la Musica

Die Mittelstufe der Fahrweid tauchte kürzlich in eine Welt voller Kreativität und Emotionen ein – beim Erzählanlass "Viva la Musica". Von bezaubernden Geschichten über musikalische Ameisen bis hin zu tief bewegenden Erzählungen über Grosseltern. Jede Klasse präsentierte zwei auserwählte Texte im Singsaal. Die Atmosphäre war so mitreissend wie die erzählten Geschichten. "Viva la Musica" offenbarte die vielfältige Welt der Musik und zeigte, wie sie nicht nur Geschichten, sondern auch Herzen verbindet. 

In den letzten Wochen hat die Mittelstufe der Fahrweid einen ganz besonderen Event erlebt – den Erzählanlass "Viva la Musica", ein Beitrag unserer Schule zur Schweizerischen Erzählnacht 2023, die auch jedes Jahr die Überschrift zu den Texten, die gelesen/erzählt werden, vorgibt. Das Thema war Musik und jede Klasse von der Vierten bis zur Sechsten hatte die Aufgabe, dazu einen Text zu schreiben. Von fantastischen Geschichten über Ameisen, die Klavier spielten, bis hin zu emotionalen Erzählungen über eigene Grosseltern und ihre Verbindung zur Musik, war alles dabei.

Das Spannende daran war, dass pro Klasse zwei Texte ausgewählt wurden, um sie dann im Singsaal vor der gesamten Mittelstufe vorzutragen. Vorher hatten die Kinder fleissig geübt und dann mutig ihre eigenen Geschichten vorgelesen.

Es war beeindruckend zu sehen, wie kreativ die Ideen waren. Die Ameisen, die Klavier spielten, entführten uns in fantastische Welten, während die persönlichen Geschichten uns tief berührten. Eine Schülerin erzählte beispielsweise von ihrem verstorbenen Opa und wie die Musik eine besondere Verbindung zwischen ihnen schuf, die auch heute noch besteht. 

Im Singsaal war eine tolle Atmosphäre. Die Kinder brachten ihre Geschichten mit viel Herz vor und die Melodien ihrer Worte erreichten die Zuhörinnen und Zuhörer. Es fühlte sich an, als ob der Raum voller Musik und Geschichten war.

"Viva la Musica" hat gezeigt, wie vielfältig die Beziehung zur Musik sein kann. Es war nicht nur eine Gelegenheit, kreative Geschichten zu teilen, sondern auch eine Möglichkeit, die Bedeutung der Musik in unserem eigenen Leben zu entdecken.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, dieses musikalische Fest der Geschichten möglich zu machen. 

Hier einige Beispiele der Schülerinnen-Texte zum Thema Musik:

Das musikalische Wiedersehen                           
Ich erzähle euch heute, was die Musik alles ins Leben bringen kann. Und zwar fängt die Geschichte in Aarau an, an Weihnachten. Leon, der 13-jährige Junge, bringt gerade seinem sterbenden Vater einen Blumenstrauss und etwas zum Essen. Dann läuft er wieder zu seiner Mutter, die in der Küche das Abendessen für Leon und sich kocht.
Einige Zeit später.
Leon deckt den Tisch, holt seine Gitarre und spielt damit. Die Gitarre ist Leon sehr wichtig, weil sie seinem Vater gehörte. Sein Vater und er sind sich sehr nahe gewesen. Seitdem sein Vater gestorben ist, hat er seine Gitarre nie angerührt, bis eben jetzt in diesem Moment. Leon schliesst seine Augen und stellt sich vor wie er mit seinem Vater zusammen Gitarre spielt, wie er mit ihm lacht und plaudert. Als er die Augen wieder öffnet, sieht er plötzlich, wie sein Vater vor ihm sitzt und lächelt. Kurz danach sagt der Vater: «Hallo, Leon, schön, dass du mit meiner Gitarre spielst.» Leon lächelt, spielt die letzte Note und sieht zu wie sein Vater sich wieder auflöst. «Auf Wiedersehen, Dad», sagt Leon und es kullert eine Träne runter. Doch dann lächelt er wieder, legt die Gitarre hin und rennt sofort zu seiner Mutter. Er erzählt ihr, dass er seinen Vater gesehen hat, als er mit der Gitarre spielte. Sie umarmt ihn und sagt:» Das war aber ein schönes musikalisches Wiedersehen!» Leon antwortet: « Ja, das war es.» (Autorin: Julie)

Die Ameisen und das Piano                                                  
Es waren einmal 88 Ameisen. Sie arbeiteten für die Königin. Die Ameisen arbeiteten viel und sie waren trotzdem glücklich.Aber einmal hatte eine Ameise etwas Schwarzes gesehen. Nachher ging die Ameise näher, und sah nach oben, denn es war sehr gross. Es ging hoch und merkte, dass das ein Piano war. Aber er sah auch noch etwas Weisses drauf. Er wollte es berühren und da machte es «Ding». Die Ameise rief die anderen Ameisen. Die Ameisen gingen alle auf das Piano. Die erste Ameise sagte: Jeder geht auf eine Taste.» Jede Ameise stand auf eine Taste und es machte «Ding, Dang, dung, dong, Deng……………. Die Ameisen sagten: Wow! 
«Probieren wir etwas zu machen», sagte die erste Ameise. Alle Ameisen sagten: «Okay.» Die erste Ameise hatte einmal von einem Menschen gehört, der Musik machte. Dieser Mensch war zum Piano gegangen und hatte Musik gespielt. Die Ameisen wollten das auch probieren. Es klappte. Und so wurden sie auf der ganzen Welt bekannt. Sie waren die 88 Ameisen und das Piano. (Autor: Ensar)

Die kleine Maus Mila                                                                 
Es war einmal eine kleine Maus. Sie lebte mit ihrem Bruder, ihrer Schwester, ihrer Mutter und ihrem Vater. Sie wohnte in einem Baum im Wald. Eines Tages wurde sie fünf Jahre alt.
In ihrer Familie durfte man erst ab fünf Jahren raus gehen. Als sie endlich draussen war, hörte sie Vögel singen. Sie rief: Hallo, Vögel! Die Vögel verschwanden. 
Mila sagte zu sich: Es ist mein erster Tag draussen, ich wünschte, ich hätte Freunde. Da kam ein magischer Vogel angeflogen. Er sagte: Mila, du schaffst das, dass deine Träume wahr werden. 
Mila sagt: Mein Traum ist es, Klavier zu spielen. Der Vogel antwortet: Alle deine Träume werden wahr. Und der Vogel verschwand.
Mila war überzeugt, einmal Klavier zu spielen. Als sie nach Hause kam, fragte sie ihre Mutter: Mama, kann ich Klavier spielen? Ihre Mutter sagte wütend: Was? Nein! Du wirst nicht Klavier spielen. 
Mila wurde traurig. Als sie später wieder raus ging, sah sie eine grosse Höhle. Sie wollte rein gehen. Sie ging dann auch rein und sah………. Ein Klavier. Sie begann zu spielen. Alle Vögel kamen in die Höhle und sangen mit. Aber da kam auch ein böser Vogel und sagte: Lass mein Klavier in Ruhe!  Mila erschrak. Mutig sagte sie: Nein. Der böse Vogel verschwand. 
Mila hatte nun ein eigenes Klavier. (Autorin: Magdalena)

Die magische Flöte                                                                      
Das ist Sara. Sie ist 13 Jahre alt und sie wohnt in der Nähe eines Waldes. Sie ist mit dem Wald und der Musik aufgewachsen.
Sie liebt Musik. Ihre Mutter hat es ihr beigebracht. An einem Abend beschliesst sie, in den Wald zu gehen, denn zuhause ist es stinklangweilig. «Mama, ich gehe in den Wald», schreit Sara. Darauf erwidert ihre Mutter:» Einverstanden, aber du musst vor dem Abendessen zu Hause sein.» Sofort zieht sie ihre Jacke und ihre Schuhe an. Nach einer Weile kommt sie an und klettert in ihr cooles Baumhaus hinauf. Da hat sie die meisten ihrer Instrumente. Kurz darauf fängt sie an mit der Ukulele zu spielen. Als es Zeit wird, um nach Hause zu gehen, entscheidet sie sich, einen anderen Weg zu nehmen. Gerade als sie auf dem Weg ist, sieht sie auf der Erde ein rotes Kreuz und daneben eine Schaufel. Sofort nimmt sie die Schaufel und fängt an zu graben. Sie sieht eine schwarze Kiste. Bevor sie nachdenken kann, hat sie die Kiste schon genommen. Sie denkt, dass es Geld sein könnte. Aber es ist eine kleine Flöte. In dem Moment ist sie verwirrt, doch sie freut sich trotzdem, weil es ein Instrument ist. Die Flöte nimmt sie mit. 
Endlich ist sie zu Hause und sie legt die Flöte auf den Tisch. Dann geht sie essen. Nach dem Essen muss sie schlafen gehen.
Am nächsten Tag sprintet sie zum Wald, weil sie die Flöte ausprobieren will. Sie kommt dort an und sucht sich einen guten Platz aus. Sie fängt an zu spielen, aber beim ersten Ton merkt sie, dass es keine normale Flöte ist, sondern eine MAGISCHE Flöte. Sie spielt weiter. Plötzlich fangen die Blumen an zu blühen und die Tiere werden von der Melodie angelockt. Sie ist unendlich glücklich, weil sie die Wälder lebendiger machen kann.
Sie findet heraus, dass ihre Flöte die Natur besser macht, deshalb sielt sie jeden Tag. (Autorin: Zaara)

Ich bin ein Superstar                                                                       
Es war einmal ein alter Mann. Sein Name war John Mc Gregor. Er war früher der bekannteste Rockstar der Welt. Er lebte in New York. 
Nun bekam er einen Enkel namens Mike. Fünf Jahre später schenke ihm Opa John seine Rock-Gitarre. Mike übte ganz fleissig auf der Gitarre. Den meisten Leuten wurde bewusst, dass er Talent hatte. 
Er wurde zu einer Probe eingeladen. Zur Probe wurden auch zwei andere Personen eingeladen, nämlich Sergio Guiteréz aus Spanien und Harry Mc Johnson aus Kanada. 
Vor der Probe ging Mike zu seinem Hamster und sagte: Ich werde der grösste Superstar! Ja, sagte sein Hamster Andy.
Als Mike auf dem Weg zur Probe war, nahm Ernesto Guiteréz, der Bruder von Sergio, eine Pistole. Er wollte Mike erschiessen, damit Sergio ein Superstar werden konnte. Ernesto machte sich bereit zum Schuss. Er schoss, aber Mike konnte sich bücken. Stattdessen traf Ernesto ein Auto. Sofort holte Mike die Polizei. Ernesto musste lebenslang im Gefängnis sitzen.
Mike war dran mit Singen. Er sang. Das Lied von ihm gefiel den meisten, also war Mike ein Superstar. Als sein Grossvater starb, schrieb Mike extra ein Lied für seine Beerdigung. Sie spielten das Lied, das Mike gemacht hatte, ab. Und nun gab es einen neuen Superstar, der hiess Mike Mc Gregor. (Autor: Justin)

Mein Opa
Jedes Jahr ging ich nach Italien. Ich war immer so fröhlich, weil mein Opa und meine Oma dort waren. Mein Opa hatte so viele Sachen, um zu singen.
Mein Opa liebte das Singen. Und ich habe das von ihm übernommen. Ich singe auch so gern.
Meine Opa und ich waren stundenlang am Singen. Er spielte sogar noch Gitarre. Ich sang und er spielte die Gitarre. Wir wollten vor einem echten Publikum singen. Aber die einzigen Personen, die uns hörten, war unsere Familie. Wir waren den ganzen Tag am Singen, wir sangen immer die gleichen Lieder. Leider war es dann wieder an der Zeit, in die Schweiz zurückzufahren.
Ich war so traurig. Also sangen wir noch ein letztes Mal zusammen. Wir sangen alle Lieder, ausser eines. Es bleib keine Zeit mehr, wir mussten gehen. Ich sagte zu Opa, dass es kein Problem sei, weil ich ja das nächste Jahr wieder kommen würde. Leider wusste ich nicht, dass wir nie mehr zusammen singen würden.
Am 10. Oktober 2021 kam ein schrecklicher Anruf. Mein Opa war gestorben, ich konnte es nicht glauben. Als erstes kam mir die Musik in den Sinn, die wir nicht mehr gesungen hatten. Ich war so wütend auf mich selbst, weil wir dieses letzte Lied nicht mehr gesungen hatten.
Heute singe ich immer noch das Lied, das wir nicht mehr gesungen hatten und ich hoffe dabei, dass mein Opa wieder kommt. Die Musik hilft mir, an meinen Opa zu denken. (Autorin: Jasmine)

Vom Baby bis zum Star
Loucas war ein siebenjähriges Kind. Er und seine Familie waren sehr arm. Er musste auf den Strassen in Lissabon betteln. Doch plötzlich hörte er eine Gitarre und er ging zufällig neben einem Laden vorbei, die Gitarren verkauften. Aber der Laden war geschlossen. Er drückte seine Nase am Schaufenster flach. 
Später fand er eine Gitarre, die durch zwei geteilt war. Sie lag neben dem Laden in einer verlassenen Gasse. Auf einmal hatte er die Idee, dass er jemanden fragen könnte, ob er ihm ein Klebeband geben könnte. Einige Leute gingen vorbei, doch plötzlich fiel einem Handwerker eine Kleberolle runter. Loucas bemerkte das und rannte zur Rolle. Er nahm sie mit und reparierte die Gitarre. Er strich seine Finger durch die Seiten. Er kam auf die Idee, dass er mit der Gitarre sein Geld verdienen könnte. In Loucas war so viel Talent, dass ihm jeder 50 Euro gab. Locas machte das 15 Jahre lang, bis ein bekannter Musiker zu ihm kam. Er gab ihm eine Chance, auf der Bühne zu zeigen, was er draufhatte. Doch plötzlich bekam er die Nachricht, dass sein Vater am Sterben war. Trotzdem wollte Loucas das Angebot des Musikers annehmen und er fuhr mit ihm mit. Seine Mutter fragte sich, wo er war. Sie schaltete den Fernseher ein, um zu schauen, ob jemand vermisst wurde. Der erste Kanal zeigte eine Musikshow. Da hörte sie den Namen Loucas Armando Arveiro. Sie konnte es nicht glauben! Sie hörte ihren Sohn im Fernsehen! Loucas spielte und sie weinte. Er wurde so bekannt, dass er fast jede Woche ein Konzert hatte.
Er spielte Gitarre, bis er 65 Jahre alt war. Doch dann hörte man die Nachricht, dass er nach einem Autounfall ums Leben gekommen war. Fünf Jahre später stand eine Statue von ihm gegenüber des Gitarrenladens. An seinem Todestag warfen alle Blumen auf seine Statue. (Autor: Luka)