9. August 2023 | von Lisa Fopp, Lehrperson Schulhaus Fahrweid
Das Projekt „Peacemaker“ ist ein innovaties Programm, das an Schulen eingesetzt wird, um Gewalt zu reduzieren und präventive Massnahmen zu ergreifen. Es zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, in hitzigen Situationen auf dem Pausenplatz oder in der Schule als Friedensstifter und Friedensstifterinnen zu agieren und Konflikte friedlich zu lösen. In allen drei Schulhäusern ist dieses Projekt im Gange. Im Schulhaus Fahrweid läuft es unter einem anderen Namen – Pausenretter.
Nachdem Schülerinnen und Schüler aus der Mittelstufe zu Pausenrettern gewählt wurden, absolvierten sie bei der Schulsozialarbeit eine Ausbildung. Wurde diese erfolgreich abgeschlossen, erhielten sie ein Diplom. Auch die restlichen Klassen wurden in das Konzept sowie die wichtigsten Punkte eingeführt. Eine wichtige Regel in diesem Zusammenhang war zum Beispiel jene, dass bei „heftigen“ Konflikten weiterhin die reguläre Pausenaufsicht herbeigezogen werden sollte. Mit einem Namensschild sowie einer gelben Leuchtweste ausgestattet sind die Pausenretter gut erkennbar und befähigt, Konflikte zu schlichten sowie auf dem Pausenplatz Frieden zu stiften.
Hier einige Stimmen von Schülerinnen und Schülern:
Pausenretterin 6. Klasse:
"Das Pausenretter-Projekt hat mir gezeigt, dass man auch als Schülerin eine Rolle dabei spielen kann, Gewalt an unserer Schule zu reduzieren. Es geht nicht immer darum, wer Recht hat. Man soll den Anderen zuhören und gemeinsam eine Lösung finden. Es ist ein tolles Gefühl, dass ich etwas bewirken kann.“
Pausenretter 5. Klasse:
"Als Pausenretter fühle ich mich verantwortlich, anderen Kindern zu helfen. Ich konnte schon einige Male helfen, vor allem bei den jüngeren Kindern. Wenn es aber um grosse Konflikte geht, bin ich froh, dass ich es der Pausenaufsicht sagen kann.“
Pausenretterin 4. Klasse:
„Eigentlich bin ich eher schüchtern. Doch jetzt muss ich halt etwas sagen, wenn es Streit gibt oder Kinder meine Hilfe brauchen. Ich getraue mich immer mehr und das finde ich toll.“
Pausenretter 6. Klasse:
„Seit ich Pausenretter bin, streite ich auch weniger mit meinen Kollegen. Die Tipps, die wir in unserer „Ausbildung“ gelernt haben, kann ich auch mit meinen Kollegen umsetzen.“
Schüler, 2. Klasse:
„Das letzte Mal musste die Pausenaufsicht einen anderen Streit klären und dann sind wir zu den Pausenrettern gegangen. Wir hatten Streit beim Fangis. Der Pausenretter hat es dann so gemacht, dass alle sagen sollen, was sie sich wünschen. Das haben wir gemacht und dann konnten wir wieder spielen und hatten seitdem keinen Streit mehr beim Fangis.“
Schülerin, 3. Klasse:
„Erst gerade hat eine Pausenretterin nachgefragt, ob es zwischen mir und meiner besten Freundin nochmals Streit gab. Weil als wir Streit hatten, hat sie uns geholfen, es zu klären. Das finde ich mega nett von ihr.“